Kühle Morgenluft und ein rosa verfärbter Himmel über Berlin. Als Kira (17) an diesem Morgen aufsteht, um den ersten Tag des letzten Schuljahres anzugehen und ausrechnet, dass sie jetzt nur noch 250 Schultage von der Freiheit trennen, endlich achtzehn zu sein und bei ihren Eltern auszuziehen, ahnt sie nicht, wie sehr ihre gewohnte Welt bald Kopf stehen wird.
Zuerst trifft sie die Liebe zu dem neuen Schüler Tim wie ein Blitzschlag. Gleichzeitig überfallen sie fiebrig-aggressive Schübe und seltsame Wahrnehmungsstörungen. Was ist nur los? Will sie ihre Verknalltheit in Tim den Mädchenschwarm nicht wahrhaben, oder dreht sie durch? Nichts dergleichen trifft zu. Die Symptome sind erste Anzeichen dafür, dass Kira besondere Fähigkeiten für eins der Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther ausbildet. Seltsame Schatten beginnen sie zu verfolgen. Im letzten Moment gelingt ihr die Flucht aus einer psychiatrischen Anstalt, in die ihre Eltern sie gesteckt haben, und sie findet mit Hilfe ihrer Chatfreundin Atropa den Weg in die magische Welt an die Akademie der Elemente, wo sie Leute ihresgleichen trifft, die in ihrem jeweiligen Element ausgebildet werden. Doch Kira fühlt sich zwischen den Welten. Sie will zurück zu Tim, aber das ist unmöglich, bevor sie nicht gelernt hat, mit ihren erwachenden Kräften umzugehen. Gleichzeitig ist da Leo, Element Feuer, zu dem sie sich „magisch“ hingezogen fühlt.
Atropa, Kiras Eltern, ihr Mentor Jerome, ihre Engelfreundin Neve oder der seltsame Pio – alle hüten sie Geheimnisse, die Kiras bisherige Identität völlig aus den Angeln heben. Doch nicht nur das: Kira ist auch an der Akademie der Elemente außergewöhnlich. Nach und nach entdeckt sie, dass sie nicht nur besondere Fähigkeiten besitzt, um ein Element zu beherrschen, sondern Talente in mehreren Elementen entwickelt. Das bedeutet sehr große Macht. Ein Geheimbund, der nicht nur die magische Welt bedroht, sondern auch die reale Welt, will sie mit allen Mitteln auf seine Seite ziehen. Die dringendsten Fragen, die sich Kira immer wieder stellen, sind: Wem kann sie vertrauen? Wer gehört zu ihren wahren Freunden? Was ist ihre Bestimmung? Und wen liebt sie wirklich, Leo oder Tim?
(Quelle: amazon.de)
Dieses wird die spoilerfreie Version der Rezension, ihr könnt beruhigt weiterlesen!
Kira bekommt ihren ersten Fieberschub, als sie dem neuen Klassenkameraden gegenüber steht. Zuerst denkt sie, dass er Schuld sei. Aber dann fällt ihr auch auf, wie unsinnig diese Vermutung ist. Doch dann bekommt sie immer wieder Fieber, sie hat Fressattacken, in denen sie sogar rohe Steaks isst, obwohl sie doch sonst mehr oder weniger vegetarisch gelebt hat, sie schubst ihren Sportlehrer zwei Meter weit und so weiter. Da würde sich wohl jeder mulmig fühlen, vor allem, wenn dann immer wieder dunkle Schatten auf einen zukommen und einen bedrohen.
Andererseits chattet Kira seit drei Jahren mit Atropa, die sie noch nie „in echt“ gesehen hat. Sie erzählt Atropa alles aus ihrem Leben, bemerkt aber selbst auch, dass Atropa nichts von sich erzählt. Sie hat kein Foto von Atropa, weiß nicht, wie alt sie ist, aber sie ist immer online, wenn Kira sie braucht. Gerade in der heutigen Zeit sollten da schon alle Alarmglocken klingeln. Kira vertraut ihrer Freundin aber blind, sie ist ja auch erst 17 und ich kann’s irgendwo auch verstehen.
Dann kommt Kira also in die magische Welt und ist sofort ein Sonderfall. Denn sie kam durch den Wassereingang, ist aber vollkommen durchnässt. Eigentlich kommen dort alle trocken heraus. Die, die nass rauskommen, sind unmagische Menschen und dann auch tot. Nass UND tot. Kira wird vor den Rat geführt, der aus je einem Mitglied mit den einzelnen Elementen zusammengesetzt ist. Es gibt also fünf Ratsmitglieder. Man bekommt als Mentor das Ratsmitglied, welches dasselbe Element beherrscht. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass eines der Mitglieder nicht das ist, was er vorzugeben scheint, schon im ersten Drittel des Buches dachte ich andauernd „Nein, siehst du nicht, was XX tut?? XX muss böse sein und du vertraust XX einfach so. Du dumme Nuss!“ Aber nun denn…
Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch die Umsetzung ist meiner Meinung nach gut gelungen. Es gibt ein bisschen Liebe, leider auch hier wieder im Dreieck, zwischenzeitig sogar im Viereck, es gibt Action, Chaos und natürlich Magie.
Das Ende hat mir an sich gut gefallen, nur an einer Stelle war es einfach zu viel des Guten und wirkte dadurch etwas unglaubwürdig. Was das ist, werde ich in der gespoilerten Version noch lang und breit treten.
Ich gebe zu, ich achte bei selbst verlegten Büchern, egal ob eBook oder Printausgabe, verstärkt auf Tippfehler. Das ist gemein, aber so ist es einfach. Mir sind in diesem Buch leider recht viele Fehler aufgefallen. An etlichen Stellen fehlen die abschließenden Anführungsstriche am Ende der direkten Rede. Dafür gibt es Stellen, wo Anführungszeichen sind, wo aber gar keine hin gehören. Es gibt Sätze, in denen Wörter fehlen und einmal wurden sogar Namen verwechselt.
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Kiras Sicht erzählt. Dann läuft sie durch die Gegend und hört, wie jemand sie anspricht. Im Buch steht dann:
Zu spät registrierte ich, dass hinter mir Schritte waren. Dann hörte ich meinen Namen.
„Neve.“
Ein leises Beben ging durch meine Brust, Es war die Stimme von Leo. Ich drehte mich nicht um, ging instinktiv schneller. Ich konnte einen Zauber anwenden, mich als Windhauch verdünnisieren.
„Neve, bleib stehen. Ich muss mit dir reden.“
Aber es ist Kira und nicht Neve… Es hat den Lesefluss jetzt nicht sooooo sehr gestört, aber mir stößt so etwas negativ auf.
Ich finde das Cover sehr hübsch, die Blumen tauchen auch in der Geschichte öfter auf. Auch diese Unterwasserlandschaft passt gut zum Inhalt. Den Titel allerdings kann ich mir eher nicht erklären, aber das gibt keinen Punktabzug.
Doch im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen, ich kam schnell voran und konnte den eReader stellenweise gar nicht aus der Hand legen.
4 von 5 Sternen
Dies ist die gespoilerte Version, hier wird es nur so wimmeln von Spoilern!! Die spoilerfreie Version findet ihr hier
Kira ist ein Kind reicher Eltern, der Vater ein Wirtschaftsmagnat und die Mutter ein ehemaliges Model. Sie fühlt sich eher fremd in der Familie, wie ein Accessoire.
Dann bekommt sie diese Anfälle und zündet mal eben das Bett ihres Freundes an. Zack, da steht’s in Flammen. Und um das Feuer zu löschen, packt sie sich mal eben das 200l-Aquarium ihres Freundes und kippt es auf das Bett. Stark sein ist ja keine Schande.
Sie landet dann in der psychiatrischen Anstalt, genauer gesagt, in der geschlossenen Abteilung. Dort wird sie vorm Schlafengehen auf dem Bett festgeschnallt. Doch mitten in der Nacht wird sie von den mysteriösen Schatten entführt und landet dann in der magischen Welt.
Dort trifft sie zuerst auf Jerome, der im Rat das Element Erde verkörpert. Er gibt Kira zu verstehen, dass sie alle anderen Elemente verleugnen soll, damit er sie unterrichten kann. Da schreit in mir schon alles auf. Jerome ist mir unsympathisch. Er wirkt sehr nett, aber immer wieder bricht es aus ihm hervor und er wirkt richtig aggressiv und gefährlich.
Allerdings ist auch Neve nicht immer so durchsichtig und ich habe öfter an ihr gezweifelt. Und dann Atropa, die sich in der magischen Welt so gut auszukennen scheint, aber niemand dort kennt sie. Kann man ihr wirklich trauen? Auch bei ihr war ich mir immer unsicher.
Und dann dieser Leo. Ich weiß nicht, was er vorhat. Also, ich weiß es, ich hab’s Buch ja durch, aber es ist soooo typisch. Kira ist mit Tim zusammen und dann taucht Leo auf, macht ihr zwei Komplimente und sie ist hin und weg und verfällt ihm. Pubertierende Siebzehnjährige. Und dann auf einmal – hups – gehört er zu den Bösen und interessiert sich nur für sie, weil sie mächtig ist.
Aber das schlimmste war, dass Kira richtig Scheiße baut. Sie wütet durch Berlin, hinterlässt eine Schneise des Chaos, bei der jeder andere gelöscht werden würde, also Löschen der magischen Fähigkeiten und des Gedächtnisses. Aber nicht so unsere Protagonistin. Die sagt einmal „Entschuldigung, war dumm von mir“ und alles ist ihr verziehen. Und dann soll sie auch noch Mitglied im Rat werden! Sie ist jung, neu, nicht mal fertig ausgebildet, hat total Scheiße gebaut, aber wird erst mal fett belohnt und darf sich dem magischen Rat anschließen? Das war nun wirklich zu viel des Guten und einfach nicht mehr realistisch. Ich fand es noch ok, dass man ihr verziehen hat und sie ihre Ausbildung beenden darf. Sie hätte aber wirklich eine Strafe verdient. Aber stattdessen wird sie gleich zum Chef befördert. Gnaaaaaaaaah.
Ich hab ein paar Stellen, die ich mir beim Lesen markiert habe, u.a. die bereits oben erwähnte Szene mit dem falschen Namen.
Ansonsten hab ich mir noch diese Stelle vom Anfang rausgesucht, in der Kira ihren ersten Fieberanfall bekam:
Maus verliebt sich in Löwen, Mücke in Schmetterling, Fiat in Mercedes, lächerlich, verfehlt, peinlich. (Pos. 182)
Hier schreibt Kira eine Mail an Tim, in der sie ihm sagt, dass sie abgehauen ist und er sie nicht suchen soll. Ich frage mich allerdings, wie alt Tim denn ist, klingt, als wäre er 5 Jahre alt..
Tim,
Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich bin ganz weit weg, weißt du. In Indien .. (Pos.3062)
Dann führt die Köchin sie zu einem Nebengelass (Pos. 4483). Kann sie nicht einfach in einen Nebenraum gehen?
Und es gab eine Stelle, in der ich Kira einfach nur unverschämt fand. Sie sitzt mit ihren Mitstudenten am Esstisch und der eine Typ findet sie wohl nett. Jetzt sagt die doch allen ernstes:
Jetzt, wo ich so gut aussah, musste ich wohl aufpassen mit meiner Freundlichkeit. (Pos. 4823)
Hallo??? Geht’s? Kleine Bitch ey.
Bei dieser Stelle musste ich ehrlich lachen. Kira trocknet Tims nasse Klamotten mit ihrem Feuer-Elementen-Dings und Tim sagt:
„Ich glaube, es hat zwischen mir und jemand anders noch nie so geknistert wie bei uns“, witzelte Tim. (Pos. 6531)
Ich habe hier natürlich alles das aufgezählt, was mich gestört hat. Ich fand das Buch aber wirklich gut. Aber irgendwie musste ich das mit Kira und dem Rat loswerden. DAS war echt nicht mehr normal.