Doesn’t every girl dream of getting something from Tiffany’s?
It’s Christmas Eve. And on 5th Avenue in New York City, two very different men are shopping for gifts for the women they love.
Gary is buying his girlfriend Rachel a charm bracelet. Partly to thank her for paying for their holiday-of-a-lifetime to New York. But mainly because he’s left his Christmas shopping far too late.
Whereas Ethan’s looking for something a little more special – an engagement ring for the first woman to have made him happy since he lost the love of his life.
But when the two men’s shopping bags get confused, and Rachel somehow ends up with Ethan’s ring, the couples’ lives become intertwined. And as Ethan tries to reunite the ring with the woman it was actually intended for, he finds it trickier than expected.
Does fate have other ideas for the couples?
Or is there simply a bit of Tiffany’s magic in the air?
Ich gebe zu: Dieses Buch war ein Notfall-Cover-Kauf. Wenn ich shoppen gehe und nichts finde, gehe ich immer tieftraurig in den nächsten Buchhandel, weil ich da immer was finden kann. „Oh, ich habe was gekauft, dann war’s ein erfolgreicher Tag.“ Und so stand ich vorm Fremdsprachenregal, genauer gesagt Englische Frauenromane. Da steht gut von vorne sichtbar dieses leuchtend rote Buch mit der kleinen, aber berühmten blauen Schachtel. Oha, denkt die Frau von Welt (also ich) und greift nach dem Buch.
Der Klappentext hat mich dann vollends begeistert und ich nahm das Schmuckstück (im wahrsten Sinne des Wortes) mit nach Hause. Dann lag es aber noch einige Zeit im Schrank rum, bis ich es jetzt ausgegraben habe. Nach vier Fantasybüchern darf dann auch mal wieder eine Schnulze kommen.
Ich fand die Idee des verlorenen Ringes sehr interessant. Rachel mit Ethans Ring und was ist mit Ethans Freundin?
Die Geschichte beginnt also damit, dass Ethan mit seiner achtjährigen Tochter (beide wohnhaft in London) an Heiligabend in New York zu Tiffany’s gehen und dort den besagten Verlobungsring kaufen. Für schlappe 20.000 Dollar.
Gleichzeitig ist auch Gary, der wie seine Freundin Rachel in Dublin wohnt, in New York und ebenfalls bei Tiffany’s um das besagte Bettelarmband (Kostenpunkt 150 Dollar) zu erstehen. Wir stellen daraufhin fest, dass Gary einen Anruf von einer nicht näher bezeichneten Frau bekommt, er diesen Anruf aber ignoriert, weil er dieser Frau nicht sagen kann, dass er grad in NY ist. Was ist das denn für eine Frau? Mir kam gleich der Gedanke, dass er Rachel anscheinend betrügt. Oder diese Frau mit Rachel betrügt?
Nachdem beide Männer ihre Einkäufe (unabhängig voneinander) beendet haben, wollen Ethan und Daisy zu Fuß zu ihrem Hotel gehen, als sie Zeuge werden, wie Gary von einem Taxi angefahren und schwer verletzt wird. Ethan als Universitätsprofessor hat „zwangsweise“ einen Erste-Hilfe-Kurs machen müssen und eilt zu Garys Hilfe. Er bittet seine Tochter, sich um die Einkaufstüten des verletzten Mannes zu kümmern, damit diese nicht gestohlen werden.
Und es kommt wie es kommen muss: in der Hektik vertauscht Daisy die beiden Tiffany-Tüten und die falsche Tüte landet im Krankenwagen bei Gary…
Ja, so nimmt das Unglück seinen Lauf und als Gary nach etlichen Tagen des Ohnmächtig-Seins aufwacht und mit seiner Freundin die Geschenke austauscht, ist er wohl genauso geschockt wie Rachel, als diese den Ring auspackt, spielt ihr aber einen Antrag vor. Doch auch Ethan und Daisy sind geschockt, als Vanessa (die Freundin) das Bettelarmband auspackt. Ethan macht sich verständlicherweise auf die Suche nach dem sauteuren Ring.
Der Großteil der Charaktere war absolut liebenswürdig und verehrenswert. Die kleine Daisy, so darauf bedacht, ihren Vater zu beschützen, nachdem die Mutter gestorben ist. „Dad, du musst gesünder essen.“ Und so weiter. Ethan, der den Tod seiner Frau verkraften und dabei noch seine damals erst zweijährige Tochter allein aufziehen musste. Vanessa, die ihr Bestes gibt, um eine Chance gegen die tote Frau zu haben und Daisy ein gutes Vorbild zu sein. Rachel, die in allen nur das Beste sieht, zum Verdruss ihrer besten Freundin Terri auch in Gary. Gary ist die einzige Person, die ich furchtbar fand. Zwischendurch habe ich ihn gehasst. Wenn er vor mir gestanden hätte, hätte ich ihm wohl mehr als einmal am liebsten eine runtergehauen, so wütend war ich. Er ist ein arroganter, selbstverliebter Mensch, der glaubt, er sei der größte und alle anderen sind nur dumm. Wie kann eine so tolle Frau wie Rachel nur so einen Mann heiraten wollen?
Ihr seht, ich habe sehr gelitten beim Lesen. Hill hat so diese Art, dass man mit den netten Charakteren lacht, weint, fiebert und den bösen Charakteren gegenüber Abscheu, Ekel und auch Hass empfindet.
Mir hat besonders gut gefallen, dass Hill auch mitten in der Geschichte immer wieder neue Handlungsstränge einbaut, die die Geschichte weiter anheizen. Es wird aber nie zu viel, es ist immer stimmig und auch wenn man auf einer Seite denkt „am Ende könnte es so und so ausgehen“, dann hat man zehn Seiten weiter auf einmal einen neuen Strang und denkt „oh, nee, aber vielleicht könnte es auch so und so ausgehen…“. Ich habe mich schon oft darüber beschwert, dass man bei Schnulzen nach nur 40 Seiten meistens weiß, wer am Ende mit wem. Bei diesem Buch habe ich glaube ich acht verschiedene Konstellationen gehabt und am Ende war es doch ganz anders.
Personen, die man vorher „den Guten“ zugeordnet hat, scheinen auf einmal doch nicht mehr so gut. Und auch die naive Rachel scheint am Ende doch vieles besser verstanden zu haben, als ihre Freunde. Nicht immer ist es so, wie es auf den ersten Blick scheint und ein zweiter Blick ist hilfreich.
Das tolle Cover hat absolut nicht zu viel versprochen und der Klappentext ist diesmal sogar richtig und ich finde das Buch einfach nur toll. Es ist zum Weinen, zum Lachen, zum Schimpfen und zum Träumen zugleich. Es hat meine Erwartungen mehr als übertroffen und wird definitiv nicht das letzte Buch dieser Autorin sein.
Ich finde allerdings bei amazon.de keine deutsche Ausgabe, vielleicht gibt es noch keine? Ich melde mich freiwillig zum Übersetzen!!
5 von 5 Sternen
Hui, das war jetzt aber ne lange Rezension…