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Quelle: amazon.de |
Neve (22) liebt ihr Turmhaus und ihr Leben in der magischen Welt. Sie kümmert sich um die Neuankömmlinge der Akademie, und es macht ihr Spaß, für sie in der realen Welt einkaufen zu gehen. Während sie durch Berlin fliegt, dient sie nebenher einigen Menschen als „guter Engel“, und eigentlich könnte alles für immer so bleiben, wie es ist.
Inzwischen ist sie als Äther-Begabte den echten Engeln fast ähnlicher als den Menschen. Sie braucht weder Schlaf noch Essen noch Trinken, aber vor allem fühlt sie sich durch ihre Abwendung von den sinnlichen Seiten des Menschseins gut geschützt vor dem Auf und Ab der Liebe.
Allerdings hat sich Neve da gewaltig getäuscht. In Wahrheit brodelt die Vergangenheit in ihr wie ein versteckter Vulkan. Und genauso wohnt in ihr ein leidenschaftliches Herz, das wieder vor Aufregung schlagen will. Als eine geheimnisvolle Melodie Neve auf einem ihrer Berlin-Besuche in ein altes Haus lockt, ahnt sie nicht, dass dort die Liebe auf sie lauert, um mit ihr gnadenlos Achterbahn zu fahren …
Während Neve mit ihren vielen neuen Gefühlen und dem Umstand ringt, immer menschlicher zu werden, gehen seltsame Dinge in der magischen Welt vor. Nach und nach zeigt sich, dass das Haus nicht nur Neves Schicksal beeinflusst. Die alten Gemäuer, seine Bewohner und die magische Welt – alles ist miteinander verwoben…
(Quelle: amazon.de)
Das Buch beginnt inhaltlich zum Ende des ersten Teils. Wir erleben also Situationen, die wir bereits kennen. Im ersten Teil aus Kiras Sicht, in diesem aus Neves. Das gibt der Autorin eine Menge Möglichkeiten, noch einige Fragen zu beantworten, Erzählstränge zusammenzuführen und weitere Informationen zu geben. Eine wunderbare Methode. Da aber nur einige Szenen wiederholt werden, ist es dabei nicht langweilig. Vieles wird nur kurz angeschnitten und es werden Szenen eingebaut, die zwar zeitlich im ersten Teil spielen, dort aber nicht erwähnt wurden.
Allerdings birgt diese Form auch Risiken und Gefahren. So zum Beispiel, wenn Details verdreht werden. Dies ist mir jetzt besonders stark aufgefallen, weil ich den ersten Teil noch mal direkt davor gelesen habe. So war Luisas Vater in Himmelstiefe in seiner Jugend in Afrika. In Schattenmelodie jedoch hat er ein Jahr in Asien verbracht.
Das ist aber jetzt kein großes Problem, und hätte ich den ersten Teil nicht noch einmal gelesen, wäre es mir sicher auch nicht aufgefallen.
In diesem Teil lernen wir zum einen die magische Welt besser kennen, sehen wir sie ja nun durch Neves Augen, die bereits seit sieben Jahren dort lebt und sich bestens auskennt. Aber auch im winterlichen Berlin halten wir uns in diesem Buch häufig auf. Da ich mich dort jetzt nicht so gut auskenne, kann ich natürlich nicht einschätzen, ob die beschriebenen Orte a) überhaupt existieren (Google Maps kennt den Wetterplatz zum Beispiel nicht) und wenn ja, ob sie b) tatsächlich so aussehen, wie Daphne sie beschreibt. Ebenso geht es mir natürlich mit dem polnischen Hinterland, das wir ebenfalls kurz besuchen. Ich nehme die Beschreibungen einfach hin, wobei ein Wald in Polen sicherlich nicht sehr viel anders aussieht als in Deutschland.
Spannend war es auch dieses Mal wieder, die magische Welt ist nämlich schon wieder (oder auch noch immer?) in Gefahr. Dieses Mal sind es nicht die Durchgänge, die durchlässig werden, was genau es ist, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.
Daphnes Schreibstil ist wie gewohnt locker, leicht, jugendlich, aber nicht zu flapsig. Genau mein Ding.
Ich habe schon die leise Hoffnung, dass wir die Hauptperson aus dem dritten Teil schon kennen und würde mich darüber sehr freuen. Falls jemand Wetten abschließen möchte, möge er sich bei mir melden!
4 von 5 Sternen