Ein Mädchen zum Verlieben – Amanda BROWN

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Posted by Christina | Posted in Rezension | Posted on 26-09-2015

Zwei überzeugte Singles

Quelle: amazon.com


Ein kleines Mädchen
Ein Dream-Team auf Umwegen

Becca Reinhart weiß, was sie will: Karriere machen. Der Job ist ihr Leben und so reist der Workaholic von Meeting zu Meeting durch die ganze Welt. Becca will alles – nur keinen Mann. Bei Edward Kirkland steht die potenzielle Ehefrau schon vor der Tür, aber der smarte 30-Jährige hat alles andere im Kopf als die Ehe.
Zwei Singles – eine Gemeinsamkeit: Sie sind die Pateneltern der kleinen Emily, deren Eltern bei einem Flugzeugunglück ums Leben kamen. Von da an steht das Leben der beiden Einzelgänger auf dem Kopf …
(Quelle: Klappentext)

Das Buch habe ich mal getauscht, weil es mich ein bisschen an den Film „So spielt das Leben“ mit Katherine Heigl und Josh Duhamel erinnerte. Leider, wirklich leider, gibt es nur EINE Gemeinsamkeit: zwei Singles werden Vormünder eines verwaisten Kindes.

Becca und Edward sind … sind … mir fehlen die Worte. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie langweilig dieses Buch ist.
Es beginnt in den ersten zwei Kapiteln damit, dass das typische Leben von sowohl Becca als auch Edward gezeigt wird. Becca, ganz Karrierefrau, rast von einem Meeting zum Flughafen zum nächsten Meeting und zurück, Edward verteilt lässig Geld an verschiedene Events und führt diverse Frauen zu diversen Veranstaltungen aus.

Dann erhalten beide die Mitteilung, dass ihre jeweils besten Freunde (Beccas beste Freundin Amy und Edwards bester Freund Arthur) bei besagtem Flugzeugunglück umgekommen sind. Amy und Arthur (AA, wie toll *kotz*) haben eine vierjährige Tochter, Emily. Diese ist ja nun verwaist und da AA nicht verheiratet waren, hat jeder in seinem Testament einen Vormund für das Kind bestellt. Becca und Edward.

Was ich jetzt schon sehr komisch finde: Beide nennen sich die jeweils besten Freunde von AA. Irgendwas muss ja da sein, denn Fremde macht man nicht zum Vormund seiner Kinder. Und die beiden haben sich noch nie gesehen? Emily scheint beide recht gut zu kennen. Waren die noch nie zusammen auf Emilys Geburtstag? Das finde ich schon sehr unnatürlich.

Ich mochte Emily nicht. Emily ist gerade einmal vier Jahre alt, dabei aber ein richtig verzogenes Rotzblag. Ich verstehe nicht, dass Becca immer wieder denkt, wie süß und reizend und toll Emily ist. Sie ist lediglich ein verwöhntes Einzelkind reicher Eltern. Sie tat mir leid, weil sie zu diversen Kinderförderkursen geschickt wurde. Hier mal eine kleine Auswahl: Französisch für die Kleinsten, Kinder spielen Märchen, Opern für Kids, Stepptanz für Minis, Kreatives Eltern-Kind-Töpfern und die Klavierzwerge. Und wann darf das Kind auch mal Kind sein? Trotz alledem sagt die Aussage „Ja, ich muss nur sagen, was ich mir wünsche, und dann, Simsalabim, bekomme ich es auch. […] Aber meistens gibt Mommy mir, was ich mir wünsche.“ (S. 80) ja nun auch alles, was man über Emily wissen muss. Man lernt keine Freundin von ihr kennen. Hat eine Vierjährige keine Freundinnen?

Ich hatte gehofft, dass Becca und Edward sich häufiger uneinig sind und regelmäßig aneinander geraten. Sie kommen immerhin aus verschiedenen Gesellschaftsschichten mit verschiedenen religiösen Hintergründen, Erwartungen und Vorstellungen. Aber das läuft alles einwandfrei. Nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, wer an welchen Tagen die Kinderbetreuung übernimmt, gab es zwischen den beiden keinerlei Konflikte. Sogar Paare, die sich ewig kennen und innig lieben, sind sich ab und zu nicht einig. Aber nein, Becca und Edward sind immer einer Meinung.

Dann soll Edward eine Frau heiraten, die er zwar seit seiner Kindheit kennt, aber eigentlich gar nicht wirklich mag. Und der kleine Eddie hat nichts Besseres zu tun, als es einfach hinzunehmen? Edward, sei ein Mann!

Die Entwicklung der Romanze geht hier ganz schnell. Dreihundert Seiten ist gar nichts. Und dann geht es von 0 auf 100 in 60 Seiten.

Roberta „Bunny“ Stirrup, Edwards „Auserwählte“, war die einzig interessante Figur in diesem Buch. Sie ist total oberflächlich, aber dabei so ekelhaft fies, hinterhältig und gemein, dass sie eine meiner liebsten Figuren ist. Richtig sympathisch ist mir nur Beccas Mutter, Arlene. Leider sehen wir von ihr nicht allzu viel. Aber auch hier wieder komisch: Becca und ihre Mutter haben ein sehr enges Verhältnis, aber Arlene sieht Emily das erste Mal, als sie schon über zwei Monate bei Becca und Edward lebt. Wieso nicht relativ schnell, sondern erst nach so langer Zeit?

Alles in allem plätschert die Geschichte mit ihren faden und unsympathischen Figuren 400 Seiten vor sich hin. Es gibt keine wirklichen Highlights. Das einzig Positive: Der Film, den ich gegen dieses Buch getauscht habe, war noch viel schlimmer als dieses Buch!

bewertung-2

Off-Topic: Das Märchen vom Nähen in Gebärdensprache

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Posted by Christina | Posted in Allgemein | Posted on 12-09-2015

Heute gibt es mal etwas, das nichts mit Büchern zu tun hat.

Vor etwa 20 Jahren, damals gab es noch keine DVDs und erst Recht keine BluRays, habe ich mir aus der örtlichen Bücherei den Film „Jenseits der Stille“ auf VHS-Kassette ausgeliehen. Kennt ihr das noch? Wenn nein, schaut mal hier.

(Mir fällt gerade auf, dass die VHS-Kassette und die Volkshochschule beide VHS sind. Unbeabsichtigt, aber lustig…)

Für all diejenigen, die nicht auf den Link klicken möchten, folgt hier die Inhaltsangabe: *trommelwirbel*

In ihrer Familie ist Lara die einzige, die hören und sprechen kann. Von klein auf unterhält sie sich mit ihren Eltern in Gebärdensprache und hilft als Übersetzerin. Durch ihr Interesse für die Musik distanziert sich ihr Vater immer mehr von Lara und findet erst durch einen Schicksalsschlag allmählich Verständnis für sie. (Quelle: http://cramer-loew.de)

Seit ich diesen Film das erste Mal gesehen habe, bin ich fasziniert von der Gebärdensprache. Sie ist wie eine Geheimsprache und nur einige Wenige sind ihrer mächtig. Immer, wenn ich irgendwo sehe, wie sich zwei oder mehr Menschen in Gebärdensprache unterhalten, kann ich nicht weggucken. Ich weiß, dass Anstarren unhöflich ist, aber ich versteh ja sowieso nichts. Dieses Spiel mit den Händen, die Mimik, die Gestik, der ganze Körper spricht. Wie kann man da wegschauen?

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